Vorteile der dezentralen Regenwasser­Versickerung

Regenwasser auf dem eigenem Grundstück versickern

Wasser ist eine kostbare Ressource. Deswegen gilt: auffangen statt ableiten: Die Entwässerung des Niederschlags auf dem eigenen Grundstück nützt der Umwelt und schont den eigenen Geldbeutel.

Eben schien noch die Sonne, jetzt schüttet es wie aus Eimern – oder anders gesagt: es gibt heftigen Niederschlag innerhalb kurzer Zeit. Ein sogenanntes Starkregenereignis liegt laut Deutschem Wetterdienst vor, wenn in einer Stunde mehr als 15 Liter Regen auf den Quadratmeter fallen. Und hierbei handelt es sich nur um die niedrigste Warnstufe. Zwischen 2001 bis 2019 war nach Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes fast jeder Ort in Deutschland von sintflutartigen Regenfällen betroffen.

Klimaforscher rechnen mit Zunahme von Starkregen

Da extreme Niederschläge überall auftreten können und Klimaforscher eine Zunahme solcher Ereignisse prognostizieren, gewinnt der Umgang mit Regenwasser insbesondere in dicht besiedelten Gebieten immer mehr an Bedeutung.

Noch im vergangenen Jahrhundert galt: Regenwasser sollte so schnell wie möglich weg vom Haus in die Kanalisation geleitet werden. Inzwischen gibt es eine 180 Grad-Wende. Denn die Ableitung des Regenwassers ins öffentliche Siel hat negative Auswirkungen.

Starkregenereignisse führen zu Überschwemmungen

Ableitung des Regenwassers ins Kanalsystem: die Nachteile

  • Belastung des öffentlichen Kanalnetzes
  • Verminderung der Grundwasserneubildung
  • Vermehrter Abfluss in umliegende Gewässer
  • Überschwemmungen, Verschärfung der Hochwassergefahr, Unterspülung von Unterführungen
  • Abgeleitetes Regenwasser über belastete Flächen gilt vielerorts als Abwasser und belastet die Kläranlagen
  • Verschlechterung des Mikroklimas

Je mehr versiegelte Flächen es gibt, umso mehr verschärfen sich die Probleme. Ein wichtiger Baustein bei der Entwässerungsstrategie ist deshalb die dezentrale Regenwasserversickerung. Das bedeutet: Niederschlag soll dort versickern, wo er anfällt. Bei Neubauten ist in der Regel die Versickerung auf dem eigenen Grundstück vorgeschrieben. Aber auch bei Bestandsbauten lohnt sich der nachträgliche Umbau.

Vorteile der Regenwasserversickerung auf dem eigenen Grundstück:

  • Wer Regenwasser auf dem eigenen Grundstück versickert, spart Abwassergebühren, die je nach Region unterschiedlich ausfallen
  • Die Kanalisation wird entlastet und es verringert sich die Gefahr von Überschwemmungen
  • Die lokale Grundwasserbildung wird gefördert. Das ist nicht nur gut für die Pflanzen, sondern verbessert auch das Mikroklima.
  • Bei Hitzewellen lassen sich hohe Temperaturen abmildern

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Erfahren Sie hier, worauf es beim Bau eine Anlage für Regenwasserversickerung ankommt und welche verschiedenen Entwässerungskonzepte es gibt.
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